Das ändert sich mit dem Verlauf der Erkrankung. Im frühen Stadium besteht oft eine Fassadenhaltung. Die Betroffenen erleben die eigenen Defizite und versuchen diese zu vertuschen, indem sie weitschweifend erzählen und sich sehr zugewandt präsentieren. Sie bagatellisieren, konkrete Fragen werden kategorisch verneint. Als Gutachterin oder Gutachter kann man sich leicht aufs Glatteis führen lassen.
Im weiteren Verlauf werden die kognitiven Defizite aber rasch offensichtlich. Es kann dann jedoch zu Misstrauen und Aggression gegenüber dem fremden Besucher oder der Besucherin kommen. Eine motorische Unruhe kann erheblich stören. Fragen werden unzureichend beantwortet, Aufforderungen müssen wiederholt werden. Manchmal kommt es zu distanzlosem Verhalten.
Im späten Stadium kann die Kooperation vollständig zum Erliegen kommen. Die Gutachterin oder der Gutachter werden kaum noch registriert, die Situation wird nicht verstanden, ein Dialog ist auch auf einfachem Niveau nicht mehr möglich.
Auch für die Pflegeperson kann die Begutachtung schwierig sein: Die Gutachterin oder der Gutachter soll die Lage erkennen, gleichzeitig soll Vater, Mutter oder Ehepartner nicht bloßgestellt werden. Oft kommt auch noch Fremdscham hinzu.