Drei Fragen an...

Pflegepersonen können Fähigkeiten zur Bewältigung der Pflegesituation und zum Selbstmanagement erlernen. Dabei helfen Schulungen, konstatiert Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des Zentrums für Qualität in der Pflege. Bei der Inanspruchnahme der Angebote sieht er noch Potenzial.

Welchen Beitrag können Pflegetrainings zur Unterstützung von Pflegepersonen leisten?

Pflegetrainings, im Sinne von Information, Beratung und Anleitung zur Pflege, haben erhebliches Potenzial, pflegende Angehörige wirksam zu unterstützen – indem sie pflegerelevantes Wissen sowie Bewältigungs- und Selbstmanagementkompetenzen für die Pflegesituation vermitteln. Damit können sie das Belastungsempfinden pflegender Angehöriger verringern, ihre Resilienz verbessern und zur Vorbeugung von eigenen Gesundheitsproblemen beitragen. Studienergebnisse, in denen spezifische Schulungsinterventionen bei pflegenden Angehörigen durchgeführt wurden, untermauern dies. Letztlich können Pflegetrainings damit entscheidend für die Stabilisierung häuslicher Pflegesituationen sein. Unterm Strich kann man auch sagen, worauf es dabei ankommt: Dazu gehören eine zielgruppenspezifische und bedarfsgerechte Ausrichtung der Angebote, eine gute Vermittlungskompetenz der Trainerinnen und Trainer sowie eine systematische Auswertung.

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Wie können pflegebedürftigen Menschen von dem Pflegetraining der Pflegeperson profitieren?

Es ist naheliegend, dass Pflegebedürftige von geeignetem Pflegetraining der Pflegeperson profitieren können: Beispielweise, wenn deren Bedürfnisse dadurch besser erkannt werden und darauf adäquat reagiert wird. Dies trägt zu sicherer und präventiver Pflege bei, kann helfen, sich gut versorgt zu fühlen und den Umzug in eine Pflegeeinrichtung vermeiden. Interventionsstudien zeigen beispielsweise, dass ein spezifisches Training von Angehörigen von Menschen mit Demenz bedeutsam für deren Lebensqualität ist. Angehörige lernen, das Verhalten der pflegebedürftigen Person besser zu verstehen und angemessener darauf zu reagieren. Dadurch können Verhaltensprobleme wie Aggressivität zum Teil reduziert werden, was die Lebensqualität der pflegebedürftigen Person – und ihrer Pflegeperson – verbessern kann.

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Worauf wird es künftig hinsichtlich Pflegetrainings vor allem ankommen?

Ich möchte hierbei zwei wesentliche Handlungsfelder herausstellen: Zum einen eine systematische, datenbasierte Herangehensweise an die Gestaltung von Unterstützungsangeboten, wie Trainings oder Schulungen von pflegenden Angehörigen. Zum Beispiel wissen wir noch viel zu wenig über die konkreten individuellen Beratungs- und Schulungsbedarfe im häuslichen Pflegesetting und ebenso wenig darüber, wie die einzelnen Angebote tatsächlich ausgestaltet werden – sowie welche Ziele erreicht wurden. Dies wäre aber für eine zielgruppenspezifische und bedarfsgerechte Ausrichtung maßgeblich. Zum anderen ist im Punkt Inanspruchnahme einiges zu tun. Damit die Angebote breit genutzt werden, kommt es auf Information potenzieller Nutzerinnen und Nutzer hierüber sowie einfache, niedrigschwellige Zugänglichkeit an.

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3 Fragen an...

Pflegepersonen können Fähigkeiten zur Bewältigung der Pflegesituation und zum Selbstmanagement erlernen. Dabei helfen Schulungen, konstatiert Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des Zentrums für Qualität in der Pflege. Bei der Inanspruchnahme der Angebote sieht er noch Potenzial.

Welchen Beitrag können Pflegetrainings zur Unterstützung von Pflegepersonen leisten?

Pflegetrainings, im Sinne von Information, Beratung und Anleitung zur Pflege, haben erhebliches Potenzial, pflegende Angehörige wirksam zu unterstützen – indem sie pflegerelevantes Wissen sowie Bewältigungs- und Selbstmanagementkompetenzen für die Pflegesituation vermitteln. Damit können sie das Belastungsempfinden pflegender Angehöriger verringern, ihre Resilienz verbessern und zur Vorbeugung von eigenen Gesundheitsproblemen beitragen. Studienergebnisse, in denen spezifische Schulungsinterventionen bei pflegenden Angehörigen durchgeführt wurden, untermauern dies. Letztlich können Pflegetrainings damit entscheidend für die Stabilisierung häuslicher Pflegesituationen sein. Unterm Strich kann man auch sagen, worauf es dabei ankommt: Dazu gehören eine zielgruppenspezifische und bedarfsgerechte Ausrichtung der Angebote, eine gute Vermittlungskompetenz der Trainerinnen und Trainer sowie eine systematische Auswertung.

Wie können pflegebedürftigen Menschen von dem Pflegetraining der Pflegeperson profitieren?

Es ist naheliegend, dass Pflegebedürftige von geeignetem Pflegetraining der Pflegeperson profitieren können: Beispielweise, wenn deren Bedürfnisse dadurch besser erkannt werden und darauf adäquat reagiert wird. Dies trägt zu sicherer und präventiver Pflege bei, kann helfen, sich gut versorgt zu fühlen und den Umzug in eine Pflegeeinrichtung vermeiden. Interventionsstudien zeigen beispielsweise, dass ein spezifisches Training von Angehörigen von Menschen mit Demenz bedeutsam für deren Lebensqualität ist. Angehörige lernen, das Verhalten der pflegebedürftigen Person besser zu verstehen und angemessener darauf zu reagieren. Dadurch können Verhaltensprobleme wie Aggressivität zum Teil reduziert werden, was die Lebensqualität der pflegebedürftigen Person – und ihrer Pflegeperson – verbessern kann.

Worauf wird es künftig hinsichtlich Pflegetrainings vor allem ankommen?

Ich möchte hierbei zwei wesentliche Handlungsfelder herausstellen: Zum einen eine systematische, datenbasierte Herangehensweise an die Gestaltung von Unterstützungsangeboten, wie Trainings oder Schulungen von pflegenden Angehörigen. Zum Beispiel wissen wir noch viel zu wenig über die konkreten individuellen Beratungs- und Schulungsbedarfe im häuslichen Pflegesetting und ebenso wenig darüber, wie die einzelnen Angebote tatsächlich ausgestaltet werden – sowie welche Ziele erreicht wurden. Dies wäre aber für eine zielgruppenspezifische und bedarfsgerechte Ausrichtung maßgeblich. Zum anderen ist im Punkt Inanspruchnahme einiges zu tun. Damit die Angebote breit genutzt werden, kommt es auf Information potenzieller Nutzerinnen und Nutzer hierüber sowie einfache, niedrigschwellige Zugänglichkeit an.

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